Einsteiger, Geld, Inflation, Education
Die Entwicklung des Geldes
Die Entwicklung des Geldes
Über Geld spricht man nicht, man hat es!
hat früher der reichste Mann der Welt Jean Paul Getty gesagt. Doch da bin ich anderer Meinung. Deshalb erkläre ich dir jetzt was Geld ist, wie es sich entwickelt hat und welche Vorteile wir durch die Nutzung von Geld haben.
Beginnen wir mit der Frage „Was ist eigentlich Geld?“. Wenn ich anderen Leuten heute diese Frage stelle, dann denken die meisten an die Münzen oder Papierscheine die wir bei uns tragen. Doch Geld kann unterschiedlichste Formen annehmen. Über viele Jahrhunderte galten wertvolle Waren wie Gold, Silber, Salz oder sogar bestimmte Muscheln als Geld. Geld ist für uns so wichtig geworden, weil es einige wichtige Funktionen für uns erfüllt: Allem voran ist es ein Zahlungsmittel. Es erlaubt Waren oder Dienstleistung zu erwerben, indem der Käufer dem Verkäufer Geld übergibt. Zusätzlich dient Geld als Wertaufbewahrungsmittel. Es erlaubt uns den Wert von Gütern zu speichern und zu einer anderen Zeit und anderem Ort einzulösen. Außerdem nutzen wir Geld als ein Wertmaßstab. Damit lassen sich Waren und Dienstleistungen besser vergleichen, da sie die gleiche Recheneinheit bekommen.
Geld hat jedoch nicht immer existiert, sondern hat sich über die Zeit erst entwickelt. Davor existierte nur der Tauschhandel. Dabei wurden Waren und Dienstleistungen direkt gegen andere Waren und Dienstleistungen getauscht. Beispielsweise konnten Getreidebauern Überschüsse produzieren, während ein Schlachthof viel Fleisch zur Verfügung hatte. Dafür fehlten ihnen aber andere Dinge, wie Werkzeug oder Material, welche dann gegeneinander eingetauscht werden konnten.
Das hat zwar manchmal ganz gut geklappt, doch häufig konnten sich Nachfrage und Angebot nicht bedienen. Oft war es mühsam den geeigneten Tauschpartner zu finden. Wenn man gerade Getreide im Angebot hatte und sich ein Haus bauen wollte, musste man erstmal jemanden finden, der in diesem Moment das Getreide gebrauchen konnte und gleichzeitig die Baumaterialien zur Verfügung hatte.
Und das war nicht das einzige Problem des Tauschhandels. Ein weiterer Nachteil war die Teilbarkeit. Besitzt ein Bauer ein lebendiges Nutztier als Arbeiter und möchte das mit mehreren Personen gegen unterschiedliche Dinge tauschen, wird es nicht funktionieren ohne den Helfer töten zu müssen.
Das nächste Problem ist die Aufbewahrung bzw. Speicherung einiger Güter Kann ein Apfelbauer seine Äpfel nicht sofort gegen Fleisch tauschen, weil der Schlachthof gerade keines zur Verfügung hat, dann wird er sich schwer tun die Äpfel über einen längeren Zeitraum frisch zu halten, bis er jemanden gefunden hat der das benötigte Fleisch besitzt.
Doch was wäre der Mensch, wenn er auch für diese Probleme keine Lösung gefunden hätte? Und so haben sich die ersten Tauschmittel entwickelt. Je nach Region hat man sich auf unterschiedliche Tausch- oder Zahlungsmittel geeinigt. Zum Teil wurden Waren und Dienstleistungen mit Knochen, Schnecken oder Glasperlen bezahlt. All diese Dinge hatten vor allem eine Eigenschaft gemeinsam: Sie mussten selten sein. Ein Zahlungsmittel funktioniert nur, wenn es knapp ist. Im Laufe der Geschichte sind die meisten Währungen gescheitert, weil jemand die Menge manipuliert hat.
Das Kaurigeld ist ein gutes Beispiel, warum das Geld knapp sein muss: Das Kaurigeld besteht aus den Gehäusen von Kaurischnecken und wurde in mehreren Kontinenten über Jahrtausende hinweg als Zahlungsmittel verwendet. So auch in Westafrika. Hier waren die Kaurischnecken schwer zu bekommen, da es nicht ihrem natürlichen Lebensraum entsprach. Einige Europäer erkannten den Wert der Kaurischnecken in Westafrika und haben angefangen immer mehr davon mit ganzen Schiffsladungen einzuführen. Der ständige Zustrom des Kaurigelds führte zu deren Wertverfall und letztlich zur Hyperinflation, was die Währung daraufhin unbrauchbar machte. Durch den Überfluss hat das Kaurigeld immer mehr an den Eigenschaften von gutem Geld verloren.
Sehen wir uns die wichtigsten Eigenschaften von gutem Geld genauer an:
- Langlebig damit man es speichern kann
- Mobil damit man es möglichst einfach transportieren kann
- Teilbar damit man es mit verschiedenen Personen teilen kann
- Selten um als zuverlässiger Wertmaßstab zu dienen.
- Fälschungssicher damit es nicht beliebig vervielfältigt wird und selten bleibt.
Gold und Silber erfüllten diese Eigenschaften ziemlich gut, deswegen waren die Metalle in Form von Münzen sehr beliebt und sind es zum Teil heute immer noch. Denn sie sind definitiv langlebig, einfach zu transportieren, selten, teilbar indem man kleinere Münzen herstellt und nicht einfach zu fälschen. Sie erfüllen die Eigenschaften zwar ganz gut, aber im Alltag stößt man dennoch auf einige Schwierigkeiten. Möchte man eine größere Anschaffung tätigen, kann der Transport von Gold zu einer großen Herausforderung werden. Auch mit der Teilbarkeit ist es nicht ganz so einfach. Um seinen Kaffee mit Gold bezahlen zu können, wird man heute seine Goldmünze nicht so genau aufteilen können, damit es den Wert des Kaffee repräsentiert. In diesen beiden Punkten ist Papiergeld den Metallen überlegen.
Banknoten sind letztendlich Urkunden die meist für ein bestimmtes Land oder einen Währungsraum gültig sind. Das bedeutet, dass das Papier oder die Münzen im Gegensatz zu Gold nicht den materiellen Wert repräsentieren, sondern sie basieren auf ein Werteversprechen welches durch Gesetze eingefordert werden kann. Mit Bargeld kommen wir im Alltag ganz gut zurecht und müssen über die Nachteile die es mit sich bringt hinwegsehen, da uns von der Regierung auch keine andere Alternative zur Verfügung gestellt wird.
Eines der Hauptprobleme unseres heutigen Geldsystems ist, dass es auf Vertrauen basiert. Da der 100 Euro Schein nicht seinen materiellen Wert entspricht, müssen wir darauf vertrauen, dass der Papierschein diesen Wert auch besitzt. Dass es für einen kurzen Zeitraum gilt, mag vielleicht noch stimmen, aber auf lange Sicht stellen wir fest, dass es eben nicht so ist. Das merken wir in Europa besonders jetzt in Zeiten von hoher Inflation. Denn Inflation sorgt dafür, dass der 100 Euro Schein seine Kaufkraft nicht halten kann, weil wir uns für das gleiche Geld weniger kaufen können als noch vor 10 Jahren.
Die Ursache dafür liegt in der Geldschöpfung, denn die Herausgabe von neuem Geld passiert an einer zentralen Stelle. In unserem Fall sind es die Banken und Zentralbanken, die in Form von Krediten neues Geld erschaffen. Viele sind heute der Meinung, dass die Banken nur das Geld verleihen, welches die Sparer in der Bank hinterlegen. Doch das ist komplett falsch! Stattdessen ist es nur ein Knopfdruck auf dem Computer, wodurch neues Geld entsteht und in Form von Krediten in Umlauf kommt. Das bedeutet, die Banken sind verantwortlich für die Geldmenge! Wir alle müssen darauf vertrauen, dass Banken dieses Vertrauen nicht ausnutzen und die Geldmenge nicht nach Belieben erhöhen. Dass Banken in dieser Hinsicht nicht besonders vertrauenswürdig sind, kann man ganz einfach feststellen.
Am Beispiel vom Dollar sehen wir jedenfalls, dass die Geldmenge über Jahrzehnte ein exponentielles Wachstum erlebt hat, das gleiche gilt für den Euro. Wir dürfen nur hoffen, dass unser aktuelles Geld nicht das gleiche Schicksal erleidet wie das Kaurigeld in Westafrika, welches ebenfalls durch unkontrolliertes Wachstum wertlos wurde…
Im Jahr 2009 wurde uns möglicherweise eine Alternative zu den Banknoten zur Verfügung gestellt. Geht man in der Geschichte der Entwicklung des Geldes nochmal zurück, stellt man fest, dass mit jeder Entwicklungsstufe die Probleme des vorangegangenen Systems gelöst oder verbessert wurden. Das gleiche gilt für Bitcoin gegenüber unserem aktuellen Geldsystem.
Bitcoin ist die nächste Entwicklungsstufe zu unseren Banknoten und bietet eine Lösung für das Vertrauensproblem des heutigen Finanzsystems.
Im Programmcode sind die Regeln für das Geldsystem festgeschrieben, z.B. dass es maximal 21 Millionen Bitcoin geben wird. Und jeder der sich dem Bitcoin Netzwerk anschließen möchte um die digitale Währung nutzen zu können, muss den identischen Programmcode verwenden. Das bedeutet, über die Regeln nach denen Bitcoin funktioniert wird ein Konsens gebildet und von jedem Teilnehmer (sogenannter Node) im Netzwerk verifiziert und durchgesetzt. Es ist für jeden von uns möglich Teilnehmer des Netzwerks zu sein und dem vorgegeben Regelwerk zu folgen. Daraus ergibt sich, dass keine zentrale Stelle mehr existiert der man Vertrauen muss. Egal ob du eine Person, ein Unternehmen oder sogar eine Regierung bist, jeder ist ein gleichwertiger Teilnehmer im System für den die gleichen Regeln gelten.
Dadurch, dass Bitcoin das Hauptproblem des heutigen Geldsystems löst, hat es das Potential das nächste und bisher beste Geldsystem zu werden.
Auch als Video verfügbar: Bitcoinomics - Youtube Kanal
value-4-value
Built with ❤️ by our team.